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Von: Sven Maier
Kategorie: Installationstechnik
Date: 12. Oktober 2004
Time:
20:41:22 +0200
Remote Name: 227.224.80.126
Hallo
Sanibär,
Zirkulationsleitungen sind die größten Energievernichter im Haus. Auf der einen Seite will natürlich niemand 5 Minuten warten, bis er warmes Wasser hat und dabei 5 - 20 Liter Kaltwasser vergeuden. Auf der anderen Seite wird durch eine ständige Schwerkraftzirkulation das warme Wasser nonstop durch das Haus gepumpt und verliert dabei seine Wärmeenergie. Hier zeigen sich wieder die extrem unterschiedlichen,
Gewohnheitsbedingten, Komfortansprüche der Menschen. Während der Eine froh ist, gelegentlich einmal nicht ganz kaltes Wasser zu haben, ist es für andere selbstverständlich, dass 24 Stunden non/Stop
heißes Wasser am Hahn ist, obwohl es niemand benötigt. Bei einer normalen
Heizungsanlage hat dies zur Folge, das der Kessel immer wieder nachheizen muss,
obwohl gar kein Warmwasser verbraucht wurde. Bei einer thermischen Solaranlage
kann es passieren, das die tagsüber mühevoll geerntete Sonnenenergie nachts
wieder verloren geht. Viele haben deshalb eine Zirkulationspumpe, die mittels
einer Zeitschaltuhr zu bestimmten Zeiten das Warmwasser beschleunigt durch die
Leitung pumpt. Erfahrungsgemäß laufen diese Pumpen jedoch meist den ganzen Tag,
wodurch der Wärmeverlust evtl. noch vergrößert wird und außerdem brauchen diese
Pumpen oftmals selbst viel Strom (20 - 50 W Aufnahmeleistung).
Kurze Schaltzeiten täglich sind sicher völlig ausreichend. Im kleinen Haushalt (am besten bei Berufstätigen) kann man sich sicherlich leicht auf passende, kurze Zeiten einigen. Im großen Haushalt mit Kindern ist das auch kein Problem, da bei häufigeren Entnahmen, dass Wasser einige Zeit in der Leitung warm bleibt. Es ist wohl jedermann zuzumuten, dass für das Händewaschen zwischendurch, u.ä. nicht gleich heißes Wasser parat steht. Außerdem bedeutet die Zeitregelung ja nicht, dass man außerhalb dieser Zeiten kein warmes Wasser bekommt - es dauert nur halt mal ein bisschen länger.
Wir empfehlen u.a. auch den Aquacirkel - Ein an der Warmwasserleitung angelegter Temperaturfühler spürt, wenn der Warmwasserhahn kurz aufgedreht wird und misst die Temperatur. Ist diese niedriger, als eine leicht korrigierbare Sollwert-Temperatur von 38°, wird die Zirkulationspumpe in Gang gesetzt, bis die gewünschte Temperatur am Fühler im Rücklauf gemessen wird. Dieser
Aquacirkel ist so stabil und wartungsarm, dass es ein mehrfaches seiner Herstellungsenergie wieder einsparen und sich im Laufe seiner Lebenszeit auch finanziell mehr als amortisiert. Im Verhältnis zum Anschaffungspreis leistet
der Aquacirkel mehr für die Umwelt als große Solaranlagen, u.s.w. Trotzdem fehlen sie noch in den meisten Haushalten, wohl weil die Nachbarn das Gerät nicht sehen, im Gegensatz zur Anlage auf dem Dach...
Mfg Sven